Der Kasperl ist, was der Prater ist: ein Wiener. Er begann seine Karriere als Hanswurst, als Thadädl, als Wurstl. Die einen hielten ihn wegen seines Freigeistes für einen Republikaner, die anderen für einen Volksaufklärer, und wenig überraschend soll er, nicht nur Konrad Bayer zufolge, auch ein Nazi gewesen sein. Von H.C. Artmann wissen wir, dass er magische Kräfte besaß, die es ihm erlaubten, eine Gaslaterne mit einer Tulpe zu zerschlagen. Im Wiener Prater, seinem jahrzehntelangen Wohnsitz, hatte er, bevor er im Wohnwagen durch die Bundesländer reiste, mehrere Standorte, die Teil der Architekturgeschichte des Praters sind.
Elsbeth Wallnöfer - Volkskundlerin und Autorin - berichtet am ehemaligen Wohnort des Kasperls über seine verschiedenen Karrieren und Charaktere. In ihrem Vortrag lernt man den Kasperl als
besserwisserisches, störrisches Mitglied unserer Gesellschaft, menschliche Unruh, Echo des Volksmauls und großen Pädagogisierer kennen.
Der Vortrag findet im Rahmen des Open House im Pratermuseum statt.
Hinweis Anmeldung erforderlich
Dauer ca. 45 Minuten
Kosten Gratis
Treffpunkt Pratermuseum, Erdgeschoß
Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel
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Abbildung
Gerd und Lisl Hoss: Puppen (Kasperl, Räuber, Großmutter, Prinzessin und Gendarm) aus dem Kasperltheater "Der sprechende Wiener Kasperl" im Prater, um 1948, Foto: TimTom, Wien Museum